Orte der Kraft schaffen bei einer Feuerzeremonie mit AumRak Maya-Medizinfrau aus Guatemala
"Wenn ich das Wunder eines Sonnenuntergangs oder die Schönheit des Mondes bewundere, so weitet sich meine Seele in Ehrfurcht vor dem Schöpfer“
Mit diesem Zitat von Mahatma Gandhi liegt es mir am Herzen über den gestrigen Abend zu schreiben. Viele Menschen möchten auf der Erde „Orte der Kraft“ schaffen und jeder hat seine ganz bestimmte Art und Weise. Gestern Abend durfte ich bei einer schamnischen Erdheilung durch AumRak Sapper, der Medizinfrau aus Guatemala dabei sein.
Eingeladen hatte die Deutsche Heilerschule aus Seefeld unter der Leitung von Sebastien und Brigitte. Die Erdheilung und die Zeremonie wurde von der Medizinfrau AumRak vollzogen. Geboren in Guatemala, erhielt sie die Einweihungen von fünf Maya-Ältesten in Mexiko, Belize, Guatemala, Honduras, Frankreich, Deutschland und den neuen Staaten der USA, sowie Kannada. AumRak spricht 5 Sprachen und hat an der Universität in Graz Pädagogik und Psychologie studiert. Ihren REIKI Master hat sie in New York City absolviert.
AumRak lebt in Antigua, Sacatepequez, Guatemala und reist viel Monate im Jahr durch die Welt, um dort Menschen zu treffen, die mit ihr zusammen Rituale zur Heilung von Mutter Erde durchführen
Ihre Heilungen sind nach dem Ritualen der Mayas. Mit ihrer wundervollen Ausstrahlung, den Frieden im Herzen und dem Funkeln in ihren Augen riss sie die Menschen einfach mit.
Wir lernten uns kennen und sie erzählte mir in den wenigen Minuten, die uns bis zum Beginn der Zeremonie blieben, ein bisschen aus ihrem Leben und ihrem Arbeiten. Auch sie ist unterwegs um „Orte der Kraft“ zu schaffen, auch sie möchte die Erde heilen. Eine friedliche Mission, die auch Anhänger in Deutschland, dem Geburtsort Ihre s Vaters, findet. Auf Grund des Regens kamen nicht so viel Menschen wie angesagt waren, aber denn noch war der Platz voll. Einige hatten Trommeln dabei und unterstützen AumRak bei ihren Gesängen oder wenn sie auf der Flöte spielte, „ich kann leider keine Trommeln auf meinen Reisen mitnehmen, aber für eine Flöte habe ich immer Platz“, sagte sie mit ihrem bezaubernden Lächeln.
Als ich mit ihr sprach wurde mir bewusst, warum ich diese weite Anreise bei diesem Wetter in kauf genommen hatte - ein Blick aus den beherzten und erfahrenen Augen allein war es wert.
Bei der Zeremonie verzog sich der Regen und die Sonne, die grade unterging, schenkte uns allen noch ihre wärmenden Strahlen. Ein Bussard flog über uns hinweg und andere Vögel meldeten sich durch ihren Gesang. AumRak bat um Frieden und Liebe unter den Menschen, Kraft für diejenigen die im Krieg sein müssen. Wir möchten uns doch darauf besinnen wofür wie hier waren und sind.
Einen Moment dachte ich nach und ich fragte mich - “warum gibt es Krieg, denn die Herrscher kämpfen um etwas, dass ihnen sowieso nie gehörte und nie gehören würde". Alles, aber auch alles auf der Welt ist geliehen und niemandem gehört irgendetwas. Der Mensch hat vergessen, dass er auf der Welt nur zu Gast ist. Wer von uns möchte das ein Gast zu uns kommt und sich einfach nimmt was ihm gefällt und den Rest noch zerstört, dann wieder geht und nur Chaos hinterlässt? Der Mensch macht nichts anderes mit Mutter Erde.
Kleine Gruppen stehen auf und fordern Frieden, es sind wenige, denn jeder geht lieber zum Fußballfeld, als auf eine Friedensveranstaltung. Alles ist gut aber warum bleibt keine Zeit für den Frieden? Warten auch wir bis die ersten Bomben der Wahnsinnigen auf unsere Häuser fliegen und dann beschweren wir uns? Viele Gedanken kreisten in meinem Kopf. AumRak gab dann ihr Ritualband mit allen Zeichen der Mayas herum, jeder durfte sich laut oder leise etwas wünschen oder sich bedanken. Ein junger Mann bedankte sich für sein Leben, eine Frau bat um Frieden für alle, ich bat um Frieden für die geplagten Tiere auf dieser Welt. Seit ich ins Unterallgäu gezogen bin, sehe ich Kühe in Ställen die so dicht gedrängt stehen, dass sie sich nicht zum Schlafen hinlegen können. Oft höre ich die Schreie aus den Ställen und ich muss mir die Ohren zuhalten, denn ich kann allein dagegen nichts ausrichten. Es bricht mir das Herz und ich bete, dass dieser Wahnsinn ein Ende nimmt
Die ganze Veranstaltung dauerte dann noch länger, es sollte gefeiert werden und die Menschen sollten sich näher kommen. Ich persönlich fand es sehr schön und das es Menschen, wie den Sebastian Lichtenberg von der Deutschen Heilerschule gibt, die solche Veranstaltung organisieren, ist ein wunderbarer Anfang in Richtung Frieden. Was mir allerdings nicht gefallen hat, das für diejenigen die kein Essen dabei hatten, „Würstchen im Semmel“ angeboten wurde. Die Erde biete uns genug zu essen, als dass wir auf Lebewesen zurück greifen müssen, aber das ist ein anders Thema.
Im kommenden Winter werde ich zu AumRak Sapper nach Guatemala fliegen und dort mit Ihr die Erdheilung der Mayas erlernen und beiwohnen. „Orte der Kraft“ schaffen ist meine Berufung geworden und meine Vision dazu ist Frieden und Wohlstand für alle Lebewesen, vor allem für unsere besten Kamerade den Tieren, wünsche ich mir, dass sie nicht mehr leiden müssen, weil der Mensch nicht genug bekommt.
© Bild und Text – Andrea Weiler